Eine große, flache Fläche, die von allen Seiten gut zu erreichen ist – der Traum eines jeden Windparkentwicklers. Doch die Realität sieht meist anders aus, insbesondere bei Projekten in bewaldeten Gebieten wie dem Altdorfer Wald. Um sicherzustellen, dass der Baustellenverkehr und Schwertransporte, etwa für die Rotorblätter der Windenergieanlagen, problemlos ans Ziel gelangen, ohne dabei die Umwelt übermäßig zu belasten, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich.
Beim Windpark Altdorfer Wald liegt diese Verantwortung in den Händen von Kai Achtner von iTerra energy. Der gelernte Bauzeichner im Straßen- und Tiefbau, mit über acht Jahren Erfahrung in der Windenergiebranche, ist darauf spezialisiert, optimale Lösung bei der Planung potenzieller Zuwegungen und Kranstellflächen zur Errichtung der Anlagen zu entwickeln. Sein oberstes Ziel: Die Eingriffe in die Natur auf ein Minimum zu reduzieren.
Von der Standortentwicklung zur Detailplanung
Besonders mag Achtner an seinem Job, dass er Projekte von der ersten Idee bis hin zum fertigen Windpark begleiten kann. „Es ist ein besonderes Gefühl, etwas entstehen zu sehen und daran mitgewirkt zu haben“, sagt er. Denn Achtners Expertise ist bereits in einer frühen Planungsphase gefragt: Neben vielen anderen Einflussfaktoren auf das Parklayout – Umweltverträglichkeit, Bodenverhältnisse und Grundwasserschutz, Schall, Schattenwurf, etc. – beeinflussen auch die bestehende Topografie und Waldwege im Vorhabengebiet maßgeblich, wo Windenergieanlagen gebaut werden können. Schon zu Beginn eines Projekts verschafft sich Achtner deswegen durch eine Vor-Ort-Begehung ein erstes Bild vom Gelände und den bestehenden Wegen. Diese Begehungen wiederholen sich im Laufe des Projekts, um sicherzustellen, dass die geplanten Standorte der Windenergieanlagen wirklich geeignet sind. Dabei arbeitet er eng mit Naturschutzexperten zusammen, deren Wissen über das Gebiet für die Planung von unschätzbarem Wert ist. „Ihr Wissen verbessert unsere Planung erheblich“, betont Achtner.
Im weiteren Verlauf werden die Zuwegung sowie die Ausrichtung der Kranstellflächen für jede geplante Anlage spezifiziert. Auch hierbei erfordert die Detailplanung nicht nur technisches Know-how, sondern eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Dienstleistern und Fachleuten. Achtner koordiniert das Planungsbüro Emsch und Berger, das die Hauptplanung übernimmt, während er selbst das Controlling und die Feinabstimmung durchführt. Hinzu kommt die Abstimmung mit den Herstellern der Windenergieanlagen, die spezifische Anforderungen an die Zuwegungen und Kranstellflächen haben. Dabei erstrecken sich Achtners Aufgaben von der Zuwegungsplanung, über die Optimierung der Kranstellflächen bis hin zum Massenausgleich bewegten Materials.
Wege für Schwertransport und Baustellenverkehr
Die Zuwegungsplanung im Altdorfer Wald ist ein komplexer Prozess, bei dem viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Kai Achtner sorgt dafür, dass die Wege zu den geplanten Windenergieanlagen sowohl für Schwertransporte als auch für den regulären Baustellenverkehr geeignet sind. Oberste Maxime ist dabei immer, die Natur zu schonen. „Unser Ziel ist es, bestehende Wege zu nutzen und nur geringfügig auszubauen“, erklärt Achtner. Dabei stimmt er sich eng mit dem ForstBW ab. So wird sichergestellt, dass die Wege auch nach Abschluss der Bauarbeiten für den Forstbetrieb besser nutzbar sind und somit einen langfristigen Mehrwert bieten. Auch die Erholungsnutzung des Waldes hat Achtner stets im Blick. Ihm ist es wichtig, dass Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer die Wege während der Bauphase sicher nutzen können.
Doch die Herausforderungen sind vielfältig. Die Topografie des Geländes muss so angepasst werden, dass Schwertransporte problemlos durchkommen, ohne an Kuppen oder in Senken aufzusitzen. Hindernisse wie Bäume, die nicht gefällt werden dürfen, stellen zusätzliche Anforderungen dar. Oft müssen Wege verbreitert oder die Transportmethoden – konventionell oder durch den Einsatz von Selbstfahrern (SPMT) – den Gegebenheiten angepasst werden.
Kranstellflächen: Optimierung mit Weitblick
Ein weiterer zentraler Aspekt der Detailplanung ist die Optimierung der Kranstellflächen. Für die Schaffung einer ebenen Fläche, die zudem spezifische Anforderungen der jeweiligen Windenergieanlage erfüllen muss, sind häufig Anpassungen des Geländes notwendig. Der Detailplaner achtet darauf, dass die Flächen strategisch so positioniert werden, dass der Kran effizient arbeiten kann. Die richtige Ausrichtung der Kranausleger und die exakte Platzierung der Stellflächen tragen dazu bei, unnötige Massenbewegungen zu vermeiden und den Bauprozess zu beschleunigen. Dabei spielt der Massenausgleich eine entscheidende Rolle, um das Gelände so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Gerade bei einer teils sehr steilen Topografie, wie im Altdorfer Wald, ist die langjährige Expertise von Achtner gefragt.
Massenausgleich: Ein ganzheitlicher Ansatz
Ein weiteres zentrales Element der Detailplanung im Windpark Altdorfer Wald ist der Massenausgleich. Dieser betrifft nicht nur die Kranstellflächen, sondern das gesamte Bauprojekt, einschließlich der Zuwegungen. Das Prinzip des Massenausgleichs ist einfach: Jeder Aushub, der an einer Stelle vorgenommen wird, soll möglichst an einer anderen Stelle im Projekt wiederverwendet werden. So kann beispielsweise der Erdaushub, der für den Ausbau einer Zuwegung nötig ist, verwendet werden, um an anderer Stelle Kranstellflächen zu ebnen oder bestehende Wege anzupassen. Dies reduziert nicht nur die Menge des zu bewegenden Materials, sondern minimiert auch die Eingriffe in die Natur. „Der Massenausgleich ist für uns ein wesentlicher Faktor, um das Gelände so schonend wie möglich anzupassen“, betont Achtner.
Diese ganzheitliche Betrachtung des Massenausgleichs trägt nicht nur zur Effizienz des Bauprozesses bei, sondern ist auch entscheidend für die langfristige Umweltverträglichkeit des Windparks. Durch die Wiederverwendung des Materials vor Ort werden Transportwege verkürzt und die ökologischen Auswirkungen des Projekts deutlich verringert.
iTerra energy setzt auf Expertise im eigenen Haus
Während die Detailplanung bei den meisten Windparkprojekten an externe Planungsbüros ausgelagert wird, baut iTerra energy GmbH gerade eine eigene Abteilung dafür auf. Achtner spielt hier eine zentrale Rolle, koordiniert und kontrolliert die Dienstleister und wird zukünftig ein eigenes Team auf die Beine stellen. Es wird also nicht langweilig für Achtner, der in der Detailplanung immer wieder die verschiedensten Aspekte bedenken und unter einen Hut bekommen muss.