Frage der Woche: Wie beeinflusst Windenergie langfristig den Strompreis?

Windenergie ist die mit Abstand günstigste Technologie zur Stromerzeugung in Deutschland. Einmal gebaut, weisen Windenergieanlagen nur geringe Wartungs- und Betriebskosten auf. Wohingegen fossile Energieträger aufwendig abgebaut und gefördert werden müssen, ist der Energieträger Wind kostenlos und unbegrenzt verfügbar.

Fossile Kraftwerke benötigen Brennstoffe wie Kohle, Gas oder Öl. Diese müssen teuer eingekauft und oft aus dem Ausland importiert werden und sind daher von der Preisentwicklung abhängig. Zudem verursachen sie höhere Reparatur- und Wartungskosten. Steigen die Brennstoffpreise, steigt auch der Stromerzeugungspreis.

Der Strompreis in Deutschland wird an der Börse bestimmt. Hierzu werden alle Anlagen, die ihren Strom zum Verkauf anbieten, anhand ihrer Preise aufsteigend nacheinander angeordnet. Da Windkraft- und Photovoltaikanlagen die günstigsten Technologien zur Stromerzeugung sind, stehen sie in der sogenannten Merit Order ganz vorne. Der Börsenpreis pro Stunde richtet sich nach dem Preis für das teuerste, zur Deckung des aktuellen Strombedarfs noch erforderliche, Kraftwerk. In der Regel sind dies Kohle- oder Gaskraftwerke, da der Anteil erneuerbarer Energien noch nicht ausreicht, um den Strombedarf in Gänze zu decken. Die aktuell sehr hohen Gaspreise führen zu sehr hohen Erzeugungskosten und letztlich zu sehr teuren Strompreisstunden. Das bedeutet im Umkehrschluss: Je mehr Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht, desto seltener wird zusätzlicher Strom aus fossilen Quellen benötigt. Dadurch sinkt der Preis langfristig insgesamt – vor allem an windreichen Tagen.

Das Fazit: Ein schneller Ausbau der Windenergie führt dazu, dass der Anteil erneuerbarer Energien steigt. Dadurch sinken die Preise am Großhandelsmarkt und die Stromkosten für die Verbraucher werden langfristig stabiler und günstiger.

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